Kloster Kirchberg - Kloster Kirchberg

Am 12. September ist der neue Geistliche Leiter im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg, Pfarrer Dr. Frank Lilie, mit einer feierlichen Eucharistiefeier in sein Amt eingeführt worden. Liturgisch geleitet wurde der Gottesdienst von Lilies Amtsvorgänger Matthias Gössling.

Dekan Ulrich Vallon, der Frank Lilie in seinem neuen Amt verpflichtete und ihm den Segen zusprach, wünschte dem neuen Geistlichen Leiter, dass er für sich selbst Vertrauenswege auf dem Kirchberg finde und dass er auf dem Kirchberg mithelfen möge, dass Suchende hier Vertrauen finden.
Bestätigt wurde die Einsetzung von Ellen Naglatzki vom Berneuchener Dienst, dem ältesten der Evangelischen Michaelsbruderschaft Helmut Schwerdtfeger und dem Vorsitzenden des Vereins Berneuchener Haus e.V., Steffen Bohnet. Matthias Gössling überreichte seinem Nachfolger ein orthodoxes Kreuz, das seit den Anfangszeiten des Berneuchener Hauses 1958 traditionell von Hausvater zu Hausvater weitergegeben wird, auf den Kirchberg gebracht hatte es Bischof Wilhelm Stählin, einem der Mitbegründer der Michaelsbruderschaft.

Frank Lilie widmete sich in seiner Ansprache dem Gleichnis Jesu vom Samenkorn und stellte die Frage: „Muss das Alte wirklich sterben, damit das Neue kommen kann. Ist das so? Der natürliche Vorgang vom Werden und Vergehen, vom Geben und Nehmen beschreibt nicht das Geheimnis unserer Existenz. Wir wissen um Gut und Böse. Die Natur nicht. Jesus möchte, dass wir erkennen können, wie das Leben ein Geben sein kann, ein Geben und Nehmen.“ Indem der Mensch um seine Zerbrechlichkeit, um seine Kleinheit und seine Vergänglichkeit wisse, so Frank Lilie, sei er stark, groß und getragen von der Ewigkeit. „Wir sind getragen von der Ewigkeit, so verstehe ich meine Arbeit hier und den ganzen Kirchberg. Alles was hier getan wird, ist kein Selbstzweck. All die Menschen hier, die weit über das hinaus arbeiten, was sie müssten, sind miteinander auf dem Weg, um der Sehnsucht Raum zu geben. Also: Wagen wir es miteinander!“

Beim anschließenden Festakt im Kreuzgarten – zu dem auch Familienmitglieder des Ehepaars Lilie angereist waren, darunter der gemeinsame Sohn sowie Frank Lilies Vater – kamen Mitglieder der drei Berneuchener Gemeinschaften zu Wort sowie Vertreter von Politik und Kirche. Steffen Bohnet wünschte Frank Lilie für die Schlüsselrolle, die er künftig neben dem kaufmännischen Leiter im Berneuchener Haus einnehme, „den nötigen Gestaltungswillen und die Offenheit für die gemeinsamen Aufgaben. Ich bin neugierig, mit welch frischem externen Blick sie auf die Arbeit schauen werden.“

Dr. Sabine Bayreuther, die stellvertretende Sprecherin des Verwaltungsrats im Verein Berneuchener Haus, stellte ihr Grußwort unter einen Satz aus dem Epheserbrief: So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes. „Ihr seid nun ein Teil der Hausgemeinde, die das Haus mit Leben füllt“, sagte Sabine Bayreuther. Doch der Geistliche Leiter sei noch mehr, er trage für das Herz dieses Hauses, die Stundengebete und die Gottesdienste, die Verantwortung. „Und die Ehefrau des Geistlichen Leiters“, wandte sie sich an Pfarrerin Karin Lilie, „hat das Leben im Haus immer mitgeprägt.“

Matthias Gössling sprach sowohl als Vorgänger Frank Lilies, als auch als Mitglied der Gemeinschaft St. Michael und stellte Frank Lilie eine abwechslungsreiche Zeit auf dem Kirchberg in Aussicht: „Gottes Lieblingsfarbe ist bunt. Und bunt ist auch der Kirchberg.“
Ellen Naglatzki vom Vorstand des Berneuchener Dienstes wünschte dem Ehepaar Lilie, „dass ihr auf dem Kirchberg grünen möget und der Kirchberg mit euch.“

Für die Stadt Sulz hieß Stadträtin Heidi Kuhring Karin und Frank Lilie auch in Namen der weltlichen Gemeinde willkommen, wünschte viel Kraft und Gottes Segen bei den neuen Aufgaben.

Der Pfarrer von Mühlheim am Bach und Renfrizhausen, Thorsten Volz, betonte die starke Verbundenheit der Kirchengemeinde mit dem Kirchberg und den Menschen dort. „Der Kirchberg ist ein Leuchtturm für das geistliche Leben in der Region.“ Volz überbrachte auch Grüße vom Evangelischen Landesbischof Frank Otfried July und wünschte den beiden „Pfarrpersonen, dass sie hier Wurzeln schlagen und heimisch werden.“

Zum Abschluss ergriff der Sohn Frank Lilies, Cornelius, noch spontan das Wort; er berichtete, dass ihm und seiner Schwester Antonia der Kirchberg seit der Kindheit ans Herz gewachsen sei, und er wünschte seinen Eltern alles Gute für den Neuanfang.