Tagzeitengebete
Vier Tagzeitengebete, auch Stundengebete genannt, prägen den Tageslauf auf dem Kirchberg:
- das Morgengebet (Laudes) beginnt um 7.45 Uhr
- um 12 Uhr ist das Mittagsgebet (Sext)
- um 18 Uhr halten wir das Abendgebet (Vesper)
- den Abschluss bildet um 21 Uhr das Nachtgebet (Komplet)
Im Sommerhalbjahr (ab Mitte Mai) feiern wir die Gebete auf der Nonnenempore, in der kalten Jahreszeit versammeln wir uns dazu in der Elisabethkapelle.
Am Sonntag entfällt die Komplet.
Sie sind herzlich eingeladen, die Tagzeitengebete mit uns zu feiern!
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Sie möchten bei sich zuhause mit dem Tagzeitenbuch und dem Gesangbuch beten? Dannn können Sie sich die Ordnung der Tagzeitengebete, Lieder und Lesungen der kommenden Wochen bei uns auf dem Kirchberg hier herunterladen.
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Die Gemeinschaft St. Michael stellt die täglichen Laudes-Gebete auf Ihrer Internetseite zum Mitsingen bereit. Sie finden sie auf der Webseite der GSM, wenn Sie dort ein Stück nach unten scrollen.
Einführung in die Tagzeitengebete
Mehrmals am Tag halten wir inne und kommen vor Gott zur Ruhe. Die Gebetszeiten wollen gemeinsame Rast auf dem Weg durch den Tag sein. Von ihnen soll Ruhe, Frieden und das Bewusstsein von Gottes Nähe in den Tag ausstrahlen. Sie wollen uns stärken für alles, was wir am Tag tun und erleben.
In der festen Sprache der Tagzeiten können wir uns mit unseren Erlebnissen und Gefühlen fallenlassen. Die Psalmen, Hymnen und Texte bringen alle wesentlichen Gefühle zum Ausdruck. Der gleichbleibende Ablauf mit seiner verlässlichen Form gibt einen Schutz- und Ruheraum für das verletzliche innere Erleben. Die Form des Stundengebets will in die Stille führen und damit in einen Raum der Begegnung mit Gott.
Diese Form des Gebetes stammt aus der Zeit vor der Spaltung der abendländischen Christenheit, ist also katholischen und evangelischen Christen gemeinsam. Mit dem Tagzeitengebet stehen wir mit Christen auf der ganzen Welt und über alle Zeiten hinweg verbunden in der Gemeinschaft der Betenden.
Die Psalmen werden im Wechsel zwischen Kantor und Gemeinde gregorianisch gesungen. Psalmen, Lieder, Lesungen und Gebete sind nach dem Wochentag und der Zeit im Kirchenjahr ausgewählt. Die Lesungen beziehen sich auf das Thema der jeweiligen Woche, das besonders im Wochenspruch zum Ausdruck kommt.
Mit dem Morgenlob begrüßen wir den beginnenden Tag und stellen ihn und uns unter Gottes Segen. Am Morgen richten wir uns für den Tag neu auf Gott aus.
Im Mittagsgebet hören wir Lebensgeschichten von Frauen und Männern, die uns im Glauben vorangegangen sind. Wir hören die Worte von der Menschwerdung Gottes in Christus. Gott kommt mitten in die Welt – und mitten am Tag fühlen wir uns ihm nahe. Am Sonntag und donnerstags verbindet uns das Gebet um Frieden in der Welt und die Einheit der Christen mit vielen Menschen und Gemeinschaften.
Im abendlichen Gebet der Vesper legen wir das Tagwerk in Gottes Hand zurück und vertrauen ihm in der Fürbitte die Menschen und Ereignisse an, die uns bewegen.
Das Nachtgebet hat nur ganz wenige wechselnde Stücke; seine immer gleichen Worte und Melodien prägen sich durch Wiederholung ein und erleichtern ein meditatives Beten und Singen. Hier empfangen wir den Segen für eine ruhige Nacht, bis wir uns wieder zum Morgenlob treffen.
Ausführliche Informationen über die Tagzeitengebete finden Sie auf der Internetseite der Evangelischen Michaelsbruderschaft.