
Berneuchener Gemeinschaften
Die Berneuchener Bewegung setzt sich für die Erneuerung und Einheit der Kirche ein. In ihr sammeln sich Menschen über Konfessionen und Generationen hinweg, um ihr geistliches Leben in Gemeinschaft zu vertiefen und aus diesem geistlichen Leben heraus an der Kirche zu bauen.
Heute gibt es drei Berneuchener Gemeinschaften: Den Berneuchener Dienst (BD), die Evangelische Michaelsbruderschaft (EMB) und die Gemeinschaft St. Michael (GSM).
1923 - 2023: Was brauchen Menschen, um die Herausforderung ihrer Zeit zu bestehen? Diese Frage ist immer wieder neu und zugleich ganz alt. So haben sich schon vor 100 Jahren evangelische Theologen und Laien auf dem Gut Berneuchen im heutigen Polen getroffen. Im Jubiläumsjahr veranstalten wir anlässlich 100 Jahre Berneuchener Konferenz vom 16. bis 18. Juni das Symposion "Europa ohne Seele? Was kann Kirche tun?"
Mit dabei sind u.a. die Ulmer Prälatin der Evangelischen Württembergischen Landeskirche Gabriele Wulz, Prof. Dr. Pawel Adrian Leszczynski (außerordentlicher Professor und 2017–2019 Rektor der Akademia Jakuba z Paradyża in Gorzów Wielkopolski, Rechtsanwalt mit den Schwerpunkten Verfassungs-, Religions- und Verwaltungsrecht), Prof. Dr. Dr. Rainer Hering, evangelischer Theologe, Historiker und Erziehungswissenschaftler sowie der Schauspieler, Kabarettist und Autor Steffen Möller
Neugierig geworden? Hier erfahren Sie mehr über diese Veranstaltung.
Von den Ursprüngen bis heute
Ihren Ursprung hat die Berneuchener Bewegung in der Krise der Kirche nach 1918. In den Jahren 1923 bis 1928 trafen sich auf dem ehemaligen Rittergut Schloss Berneuchen in der Mark Brandenburg im heutigen Polen evangelische Theologen und Laien, um miteinander Wege für eine innere Erneuerung der Kirche zu suchen.
Geistliche Besinnung und theologische Reflexion prägten die Konferenzen, die Fortsetzungen an anderen Orten fanden. Die Berneuchener lernten, neu auf die Heilige Schrift zu hören, in ihrem Licht alle Bereiche des Lebens zu sehen und Gottesdienst zu feiern. Diese Impulse wollten sie in die Kirche einbringen und sie prägen die Bewegung bis heute.
Aus dem Berneuchener Kreis bildete sich der Berneuchener Dienst, in dem Frauen und Männer verbunden sind. Seine Mitglieder bringen ihre geistlichen Erfahrungen an ihrem jeweiligen Lebensumfeld ein. Die Mitglieder des BD bilden regionale Konvente.
Die Evangelische Michaelsbruderschaft wurde am Michaelistag 1931 in Marburg von 22 Männern gestiftet. Die Brüder sind in verbindlicher Gemeinschaft zusammengeschlossen und wohnen in ganz Europa und den USA. Sie bilden dabei regionale Konvente. Junge Frauen und Männer finden eine Gemeinschaft auf Zeit in der Jungbruderschaft – einem überregionalen Konvent der EMB.
Aus der EMB heraus entwickelte sich in den achtziger Jahren die Gemeinschaft St. Michael als ein verbindlicher Zusammenschluss von Frauen und Männern. Auch die GSM ist in regionale Konvente eingeteilt.
Alle drei Gemeinschaften gehören zum Treffen der geistlichen Gemeinschaften (TGG), einem Zusammenschluss geistlicher Gemeinschaften in der EKD
Gemeinsam mit dem „Verein Berneuchener Haus e.V.“ unterhalten die Gemeinschaften das Berneuchener Haus Kloster Kirchberg als ihr geistliches Zentrum sowie als öffentliches und ökumenisch geprägtes Tagungs- und Einkehrhaus.