Kirchberg Aktuell - Januar 2024
Liebe Freundinnen und Freunde des Kirchbergs,
kennen Sie das? Man möchte das Datum im neuen Jahr schreiben – und prompt wird daraus die alte Jahreszahl des gerade vergangenen Jahres. Gut, im Zeitalter der digitalen Datumsangaben unterläuft mir zumindest dieser Fehler nicht mehr so oft. Aber irgendwie ist er auch ein Bild, gepaart aus Gewohnheit, Festhalten am Alten, Unbehagen vor dem Neuen und Unaufmerksamkeit. Es dauert für gewöhnlich nur ein paar Tage, dann schreibt sich das neue Jahr flüssig und ohne zu stocken.
Mögen Sie Veränderungen? Darf ich diese Frage so stellen? Es gibt Menschen, die das Neue um des Neuen willen aufregend finden. Andere sind vorsichtig, das Neue muss erst geprüft werden, es ist ja noch nicht bewährt. Oder es bringt womöglich Verluste mit sich. Man weiß ja nie. Übrigens nennt man das alles Leben. Und es geht gar nicht so sehr um die Frage nach dem rechten Verhältnis zwischen Änderung und Beharren, sondern wir müssen uns sagen: Wenn nichts anders würde, wäre das Stillstand. Und das könnte ein Gewand sein, unter dem sich der Tod versteckt.
Also: Will ich das Leben? Eigentlich ja. Und eigentlich bin ich auch neugierig und offen. Auch wenn ich immer wieder zögere. Spüre ich den Atmen Gottes hinter den Ereignissen auf? Traue ich ihm zu, dass auch dort, wo ich auf Fremdes, Neues, Erschreckendes stoße, seine Hand waltet?
Wer über die Zeit nachdenkt, denkt immer auch über Gott nach. Nur die vergänglichen Wesen, die wir sind, können nach Gott fragen. Wie viel Gott mag das Jahr 2024 mit sich bringen? Immerhin, ich habe mich gerade nicht verschrieben, als ich die Jahreszahl verwendet habe. Das ist doch immerhin ein Anfang: Zwölf Monate auf Entdeckungstour. Kommen Sie mit? Das Berneuchener Haus Kloster Kirchberg freut sich auf weitere Tourgefährten.
Es grüßt Sie herzlich
Herzlich willkommen Anna-Maria Wilke!
Schon einen Tag vor ihrem offiziellen Dienstantritt hat unsere neue Kantorin, gemeinsam mit befreundeten Musikerinnen und Musikern, eine Musikalische Vesper zum Silvesterabend gestaltet, zu der mehr als 120 Zuhörerinnen und Zuhörer in die Johanniskirche strömten (Foto: Hans-Michael Greiß). Anna-Maria Wilke (Foto ganz links) studierte Schulmusik, Konzertgesang, Musikwissenschaft und absolviert aktuell ein Studium der Kirchenmusik in Tübingen. Geboren in Kirchheim unter Teck, hat sie in den letzten Jahren verschiedene Chöre geleitet und Konzerte veranstaltet. Wir freuen uns darüber, dass Anna-Maria Wilke das musikalische Leben auf dem Kirchberg bereichern und gestalten wird.
Fortbildung: Vom Sterben und guten Leben
Leben und Sterben sind ein Geheimnis, ein unergründliches Drama, das Freude bereitet und unvermeidlich auch erhebliche Schmerzen. Wie ist das Sterben? Kann der Verlauf des Sterbens beeinflusst werden? Was ist der Tod? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Gibt es einen Gott, der die Welt erschaffen hat und über Leben und Sterben wacht? Menschen wollen in Frieden sterben. Ist ein solcher Wunsch erfüllbar, oder unterliegt alles dem Schicksal bzw. dem Zufall? Bestünde etwa die Weisheit darin zu lernen, mit und im Sterben zu leben? Mit diesen Fragen aus dem palliativ-medizinischen Bereich beschäftigt sich eine zweiteilige Fortbildung unter der Leitung von Prof. Dr. Michael von Brück. Der erste Teil findet vom 17. bis 19. Januar, der zweite vom 22. bis 25. April statt. Hier finden Sie nähere Informationen.
Weitere Veranstaltungen mit freien Plätzen
Epiphaniastreffen 2024 mit Martin Frieß und Team (12.-14.01.2024)
Zazen mit Prof. Dr. Michael von Brück (19.-21.01.2024)
Dynamik aus der Stille mit H. Schmelzle und H. Rosengarth-Urban (24.-28.01.2024)
Lebensziele klären mit Tilman Gerstner (26.-28.01.2024)
Raffael mit Prof. Dr. Christoph Führer (01.-04.02.2024)
Den eigenen Weg finden mit Ulrich Koring (02.-04.02.2024)
Achtsamkeit und Verbundenheit mit R. Dalheimer und S. Hartmann (08.-11.02.2024)
Praxiswochenende Gregorianischer Choral mit Prof. Dr. Stefan Klöckner (09.-11.02.2014)
Tage der Einkehr und Besinnung mit Dr. Anette Niethammer (12.-16.02.2024)
Qigong mit Einführung in Taiji mit Dr. Anette Niethammer (16.-18.02.2024)
Simplify! Aufs Wesentliche konzentrieren mit Ulf Pomerenke (23.-25.02.2024)
"Mut tut gut, hoffen macht offen" mit Dr. Beate Weingardt (23.-25.02.2024)
Hinter den Dünen der Brunnen - Lesung mit Andreas Knapp
40 Tage lang lebte Andreas Knapp (Foto: Gerd Neuhold) in einer Einsiedelei mitten in der
Sahara, fern jeder menschlichen Zivilisation. In seinem Tagebuch erzählt der spirituelle Lyriker und sozial engagierte Ordensmann vom Zauber der Landschaft und von der Schönheit des Lichtes. Das
Geheimnis von Leben und Tod, dem man in der Wüste auf die Spur kommen
kann, ist ständig präsent. In seiner Lesung nimmt er die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine
spirituelle Reise zu den Quellen des Lebens.
Andreas Knapp sucht mit seiner Lyrik nach einer Sprache, in der die religiöse Sehnsucht des Menschen zum Ausdruck kommt. Gott neu zur Sprache bringen, staunen - das sind seine Absichten.
Die Lesung mit dem Priester und Poeten Andreas Knapp findet am 3. Februar um 19 Uhr im Berneuchener Haus statt. Der Eintritt beträgt 10 Euro. Hier erfahren Sie mehr...
Ferien auf dem Kirchberg
Freie Tage auf dem Kirchberg – wie schön! Dieser Ort tut einfach gut.
Ein Ort, um die Stille zu spüren. Und sich selbst und die Natur.
Verschiedene Angebote während der Ferientage auf dem Kirchberg - vom 8.
bis 12. April 2024 - wollen zu
solchem Spüren und zum Freuen und Staunen etwas beitragen. Begleitet
werden die Ferientage von Gunhild Mayer, Pfarrerin und seit Jahren
regelmäßig auf dem Kirchberg „zuhause“ sowie Simone Scharenberg,
Diplomsportlehrerin, Taiji- und Qigong-Lehrerin; sie begleitet Menschen
mit dem Motto: Bewegen ist Leben - Bewegung des Körpers, des Geistes und
der Lebensenergie.
Die
Veranstaltungen sind einzeln buchbar, haben aber auch einen inneren
Zusammenhang. Entscheiden Sie selbst, wie viele Tage Sie auf dem Kirchberg
verbringen wollen. Wir freuen uns natürlich, wenn Sie die gesamte Zeit
bei uns sind.
Zu den Halbtagsangeboten gehören Wanderungen, Yoga und Qiong oder
auch Bildbetrachtungen.
Das detaillierte Programm finden Sie hier.
Musik auf dem Kirchberg
Am 6. Januar um 17 Uhr singt der Projektchor der Weihnachtlichen Singtage unter der Leitung von Jörg Michael Sander in der Johanniskirche. Auf dem Programm stehen u.a. Werke von A. Hammerschmidt, W. C. Briegel und A. Vivaldi.
Am 21. Januar, ebenfalls um 17 Uhr, kommen die Sopranistin Cristina Haigis (Foto, links), Georgia Furtwängler (Querflöte) und Peter Hastedt (Klavier und Orgel) zu einer Musikalischen Vesper in die Johanniskirche. Ihr Programm steht unter dem Motto: Zum Lob von Gottes Liebe.
Der Eintritt zu beiden musikalischen Veranstaltungen ist frei, Spenden sind willkommen.
Aus alt mach neu in kunterbunt
Kurz vor Weihnachten haben wir auf dem Kirchberg Besuch von der NeckarWerkstatt Sulz bekommen. In dieser Werkstatt arbeiten rund 60 Menschen mit Behinderung in den verschiedensten Bereichen. Unter anderem gibt es dort auch eine Kerzenfertigung. Und genau aus dieser Manufaktur stammen die fröhlich-bunten Kerzen, die ein Team der Sulzer Werkstatt auf den Kirchberg gebracht hat. Das bunte Geschenk war ein Dankeschön für die Kerzenreste, die das Berneuchener Haus seit einiger Zeit regelmäßig der NeckarWerkstatt zukommen lässt. Im Tagungshaus und in der Kirche fällt immer eine Menge an Kerzenresten an und statt diese als Müll zu entsorgen, werden sie nun zu neuen, kunterbunten Lichtern verarbeitet.
Schönes und Lesenswertes aus dem Klosterladen
Dieses Mal stellt Birgit Leibold zwei sehr unterschiedliche Bücher aus dem Klosterladen vor.
Das erste ist von Hans-Jürgen Hufeisen, erschien am 2. Januar und heißt "Lieder meines Lebens".
Hans-Jürgen Hufeisen ist virtuoser Blockflötenspieler, Komponist, Arrangeur, Choreograph und berührt mit seinen Liedern die Herzen der Menschen. Anlässlich seines 70. Geburtstags erscheint dieses Buch, welches sein Lebensbild in Geschichten, Bildern und Liedern nachzeichnet. Er wurde als Baby ausgesetzt gefunden und verbrachte seine Kindheit in einem Kinderheim. In seinem neuen Buch schreibt er von der Suche nach seiner Mutter, seinen Reisen, seinen Liedern und seinem Werdegang. Mit der beigefügten CD klingen seine Worte in musikalischer Form nach.
Im zweiten Buch - Die Haltestelle der Madame Vromont - erzählt die Autorin Jonna Struwe von einer wahren Begebenheit und vom vielleicht nettesten Testament der Welt: Der kleine Raphaël liebt es mit seiner Mama Bus zu fahren. Er mag das Zischen der Bustür beim Öffnen und Schließen, die hohen Sitze und die Ansagen des Busfahrers. Eines Tages wird eine neue Haltestelle angekündigt: „Haltestelle Jeannine Vromant“. Raphaël will wissen, wer war Madame Vromont?
Der Busfahrer erklärt es ihm. Sie war eine nette alte Dame, die ein ganz besonderes Testament hinterließ. Nach ihrem Tod vermachte sie 200 Menschen aus ihrer französischen Heimatstadt Dieppe ein beträchtliches Vermögen. Diese Menschen sind ihr stets freundlich und zuvorkommend begegnet und dafür wollte sie sich bedanken. Unter ihnen waren auch die 40 Busfahrer von Dieppe. Um sich zu revanchieren, widmete das Busunternehmen ihr eine Haltestelle.
Die Autorin wirbt mit diesem Buch, das für alle Menschen ab 4 Jahren geeignet ist, in liebevoller Art und Weise für mehr Freundlichkeit.
Beide Bücher sind im Klosterladen erhältlich und werden auf Wunsch gerne zugeschickt. E-Mail: klosterladen@klosterkirchberg.de oder Telefonnummer: 07454-883137
Wir freuen uns, Sie bald wieder auf dem Kirchberg begrüßen zu
dürfen und wünschen Ihnen eine gute Zeit bis zum nächsten Kirchberg
Aktuell!
Herzlichst,
Ihre Frank Lilie, Roland Klamert und das gesamte Team vom Berneuchener Haus Kloster Kirchberg