Kirchberg Aktuell - April 2022
Liebe Freundinnen und Freunde des Kirchbergs,
gewöhnen wir uns schon an den Krieg in der Ukraine? Mitunter rückt er in den Nachrichten schon an die zweite Stelle. Anderes wird wichtiger, etwa die Energiepreise. Oder die steigenden Kosten für Getreide und die Folgen für unseren Konsum. Oder der Saharastaub, der unsere Autos verdreckt hat. Gewöhnen wir uns an den Krieg? Dürfen wir uns überhaupt an so etwas wie Krieg gewöhnen? Das Wort ist hässlich. Es kratzt im Hals. Und es sollte uns im Herzen kratzen. Wissenschaftler bevorzugen den Ausdruck ‚Konflikt‘, weil sie damit genauer differenzieren können, um welche Ursachen, welche Mittel und welche Ziele es geht. Das sehe ich ein. Aber der Schrecken, den das kratzige Wort ‚Krieg‘ auslöst, der darf nicht hinter den Begriffen verschwinden. Wie kann es sein, dass Menschen einander geplant und in großem Ausmaß verfolgen und zerstören und sich durch Verwüstung ihrer Lebensräume die Existenzgrundlage entziehen wollen? „Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?“ fragte der Dichter und Revolutionär Georg Büchner 1834? Die Frage gilt auch heute noch. Und sie hat immer gegolten. „Irgendwo auf der Welt ist immer Krieg“ sagte mir ein Gast. Das stimmt, leider. Abfinden dürfen wir uns damit aber nicht. Nur weil wir Menschen sind, wie wir sind, ist Krieg nicht gerechtfertigt. Das Böse fordert uns heraus, immer wieder, ganz gleich, ob wir es nun in uns vermuten wie Büchner, oder außerhalb, in einer bösen Gestalt. Es fordert uns heraus nach dem Guten zu suchen, nach der Liebe, nach Freundschaft. Stellen wir Büchner die Gegenfrage: „Was ist das in uns, das liebt, sehnt, hofft und glaubt?“ Wir brauchen Antworten! Ohne sie stumpfen wir ab. Und das wollen wir uns ja wohl nicht nachsagen lassen, dass wir gleichgültig werden gegen das, was wichtig ist.
Danke für Ihre Treue zum Kirchberg. Wir haben wieder so viele Zeichen der Zuwendung erhalten, Mails, Anrufe, Briefe, Besuche, Spenden. Es tut gut. Die Talsohle ist noch nicht durchschritten. Aber miteinander sind wir weiter unterwegs, weiter auf der Suche nach dem, was wichtig ist!
Es grüßt Sie
Ermöglicher in den Ruhestand verabschiedet
Am 3. April haben wir unseren langjährigen kaufmännischen Leiter Lothar Hölzle nach 11 Jahren auf dem Kirchberg in den Ruhestand verabschiedet. Jürgen Renner, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Berneuchener Hauses, lobte den Einsatz Lothar Hölzles: „Sie waren der rechte Mann, zur rechten Zeit, am rechten Ort.“ Drei große Aufgaben habe Lothar Hölzle auf dem Kirchberg zum Erfolg geführt: den Umbau der Oberen Scheuer zu einem modernen Tagungshaus, die Errichtung des Kolumbariums und gleich zu Anfang der komplizierte Austausch der Wasserleitungen unter laufendem Betrieb des Einkehr- und Tagungshauses. „Ich könnte noch etliche Beispiele nennen, bei denen der kaufmännische Leiter zaubern musste“, so Renner. Er dankte Lothar Hölzle im Namen des Vereins für seinen Einsatz für das Haus und die Gäste und entband ihn offiziell von seinen Aufgaben und Pflichten (Foto Helmut Knapp; Jürgen Renner, links und Lothar Hölzle in der Johanniskirche).
Dr. Sabine Bayreuther sprach für den Verwaltungsrat des Berneuchener Hauses. „Lothar Hölzles Einsatz für den Kirchberg war unermüdlich und ging weit über das hinaus, was man von einem kaufmännischen Leiter erwarten darf." Sie lobte sein verantwortliches und gutes Wirtschaften, seine theologischen Kenntnisse und bezeichnete ihn als Verkörperung des Idealbilds des ehrbaren Kaufmanns. Ihren herzlichen Dank sprach Sabine Bayreuther auch an die Familie Lothar Hölzles aus, dass sie all das mitgetragen habe.
Stellvertretend für die drei Berneuchener Gemeinschaften sprach Joachim Januschek: „Sie waren derjenige, der hier immer herumspringen musste, Sie haben es geschafft, die schwarze Null immer im Blick zu behalten und Sie haben nicht den Weltuntergang posaunt, sondern haben auch in der Zeit der Pandemie vieles ermöglicht.“ Januschek hob hervor, dass Lothar Hölzle stets auch diakonische Aufgaben übernommen habe.
Steffen Bohnet, bis vor kurzem Vorsitzender des Vereins Berneuchener Haus e.V., sagte in seinem Grußwort, Lothar Hölzle sei immer mit Leidenschaft und Passion bei der Arbeit gewesen, er sei ein Schwarzwälder durch und durch, ein Pragmatiker und Praktiker und ein Ermöglicher; einer der weiß, was er will, mit gewisser Sturheit, ein Hands-on-Mann und zu 100% Familienmensch.
Matthias Gössling, bis zum Frühjahr 2021 Geistlicher Leiter des Hauses, sagte: „Wir haben 10 Jahre lang nicht nur zusammen gearbeitet, sondern zusammengearbeitet. Die Zeit war geprägt von Vertrauen, Wertschätzung und einem verständnisvollen Miteinander. Du bist über den Hof gerannt, hast Modems repariert, hattest von allem eine Ahnung und hast Brücken gebaut. Kennzeichnend für dich war, dass du immer nach Lösungen gesucht und diese auch gefunden hast, auch wenn du sicher nicht wenige schlaflose Nächte hattest.“
Der so viel Gelobte zeigte sich gerührt und ergriff zum Schluss selbst das Wort. Lothar Hölzle bedankte sich bei allen, die sich für den Kirchberg einsetzen: die Vereinsgremien und Gemeinschaften, die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, Stadt, Gemeinde, Land und Diakonie, die Menschen, die den Kirchberg finanziell und ideell unterstützen, Handwerker, Architekten, die Nachbarn: „Sie alle haben es mir ermöglicht, dass ich ein Ermöglicher werden konnte. Sie haben mich unterstützt, ermutigt und in schweren Zeiten auch gebetet.“ Die Worte Jürgen Renners aufgreifend, wünschte Lothar Hölzle seinem Nachfolger Roland Klamert viel Erfolg und Glück: „Er ist der richtige Mann am richtigen Ort.“ (Das zweite Bild zeigt Lothar Hölzle in der Mitte, links seine Ehefrau Sonja Marina Hölzle, rechts Steffen Bohnet)
Am Ende ließ es sich Lothar Hölzle dann auch nicht nehmen, noch einmal kräftig die Werbetrommel für den Kirchberg zu rühren: „Kommen Sie auf den Kirchberg, geben Sie es weiter, auch an ihre Freunde und an Firmen, die Sie kennen. Ich darf jetzt, erfüllt mit Dankbarkeit, einfach loslassen.“
Resturlaub? Urlaubbsreif? Reif für den Kirchberg!
Genießen Sie den Frühling und die erwachende Natur auf dem Kirchberg! In den kommenden Wochen haben wir von Montag bis Freitag noch Zimmer frei - tun Sie sich selbst etwas Gutes und unterstützen Sie mit Ihrem Aufenthalt unser Haus. Wir freuen uns auf Sie!
Wir brauchen Ihre Unterstützung beim Klosterfest
Damit unser Klosterfest am 1. Mai eine gelungene Veranstaltung werden kann, braucht es viele helfende Hände. In den vergangenen Jahren waren es immer weit mehr als 100 Helferinnen und Helfer, die mitgemacht haben: beim Auf- und Abbau, als Parkplatzanweiser, im Putzteam, am Grill, beim Zapfen, im Flohmarkt und und und. In diesem Jahr fehlen uns noch zahlreiche Menschen zu Unterstützung. Vielleicht haben Sie ja Zeit und Lust, einen halben oder sogar einen ganzen Tag dabei zu sein. Als Dankeschön winken ein Gutschein für ein Mittagessen und freie antialkoholische Getränke. Und Spaß macht es natürlich auch! Silke Bindler freut sich auf Ihre Anmeldung. Per E-Mail an silke.bindler@klosterkirchberg.de oder vormittags unter 07454 883 105.
Servicekraft in Teilzeit gesucht
Wir sind immer noch auf der Suche nach einer Servicekraft (m/w/d) in Teilzeit für die Betreuung unserer Gästegruppen sowie zur Mithilfe in der Speisenausgabe und in der Klosterschenke. Sie sind gerne Gastgeber, sind freundlich und können gut mit Menschen umgehen? Sie sind flexibel, arbeiten selbständig und gewissenhaft? Dann sind Sie bei uns richtig!
Wir bieten Ihnen einen Arbeitsplatz in einem motivierten Team, eine tarifliche Bezahlung sowie eine zusätzliche Altersvorsorge.
Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte an: Berneuchener Haus Kloster Kirchberg, Margret Bohn, 72172 Sulz/Neckar (margret.bohn@klosterkirchberg.de)
Kreativ inspiriert – Tagesworkshops im Kloster Kirchberg
Am 7. Mai startet unsere Veranstaltungsreihe "Kreativ inspiriert" mit Tagesworkshops. Sie läuft immer an einem Samstag im Monat von Mai bis September. Beim ersten Mal wird eine Goldschmiedin in ihre Kunst einführen. Sie erlernen die Grundtechniken des Goldschmiedens und sägen ein frei wählbares Motiv aus einem Silberblech aus, welches als Kettenanhänger getragen wird. Sie werden sägen, feilen, bohren, löten, die Oberfläche gestalten. Auch einen Edelstein zu fassen ist möglich. Am Ende des Kurses nehmen Sie Ihren Kettenanhänger natürlich mit nach Hause. Lesen Sie hier mehr über diesen kreativen Workshop.
Mittwochsvortrag: Kloster und Kunst - wie passt das zusammen?
Im Kloster zu leben ist eine Kunst. Das Sozialgefüge, die Verbindung mit der Außenwelt, die Frömmigkeit, die Existenzgrundlagen fallen nicht vom Himmel, das alles wird kunstvoll geschaffen und gepflegt. Man geht nicht ins Kloster, um die Augen vor der Welt zu verschließen, sondern um aus dem Abstand die Welt – und sich selbst – genauer zu sehen. Die Einsichten, die man im Kloster gewinnt, finden künstlerisch ihren Ausdruck in Wort und Bild.
In einem bebilderten Vortrag am 27. April zeigt Ulrich Koring (in allgemeinverständlicher Sprache) auf, wie Künste in alle Bereiche des Klosterlebens einwirken. Am Gebäude und seiner Ausstattung gibt es manches zu entdecken, was zeigt, wie damals und heute Kunst-Werke das Beten und Arbeiten tragen.
Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr in der Oberen Scheuer, Karten zu 10 Euro erhalten Sie an der Abendkasse, eine Reservierung ist möglich unter 07454/8830 oder per E-Mail (empfang@klosterkirchberg.de).
Der nächste Mittwochsvortrag findet am 18. Mai statt. Dr. Holger Eschmann spricht über Leben und Werk des Psychologen und Philosophen Victor E. Frankl.
Vom Zauber der Bäume
Den Wald und die Bäume näher kennenlernen, frühmorgens dem Gesang der Vögel lauschen und unserer Seele Ruhe in der Natur gönnen.
An diesem Wald-Natur-Kloster-Wochenende vom 20. bis 22. Mai geht es mit dem Förster Jörg Kuebart in
den Wald: Zeit, um Fragen zu klären, Verbindungen zwischen der Natur,
dem Leben und den Bäumen zu entdecken, zu lernen, reflektieren, genießen
und erleben. Nähere Informationen finden Sie hier.
Weitere Veranstaltungen mit freien Plätzen
Qi Gong - im Strom des Lebens mit Patricia Heck-Pomorin (08.-10.04.2022)
Lieben, was ist mit Ulf Pomerenke (11.-13.04.2022)
Ostern - die Feier der Kar- und Ostertage mit Frank Lilie und Team (13.-18.04.2022)
Ostersingwoche mit KMD Karl Echle und Claudia Echle (19.-24.04.2022)
Kontemplation und Tanz - Herzensklang mit Cornelia Staib (19.-21.04.2022)
Eutonie und Stille mit Susanne Schmid-Jurisch und Eberhard Proissl (22.-24.04.2022)
Umstritten und verehrt: Anton Bruckner mit Prof. Dr. Christoph Führer (28.04.-01.05.2022)
Erschallet ihr Lieder - Bach getanzt mit Gerd Kötter ( 29.04-01.05.2022)
Gemäßigtes Dinkelfasten nach Hildegard von Bingen mit Ursula Keck (08.-13.05.2022)
Licht und Schatten - Schatten und Licht mit Carmen Stähle und Ursula Ast (13.-15.05.2022)
Zum Glück gibt´s Wege mit Tilman Gerstner (13.-15.05.2022)
Kreative Tage mit Heidemarie Messner (16.-19.05.2022)
Kontemplation mit Gisela Bryson (16.-20.05.2022)
Schreiben - eine heilsame Kraft mit Ursula Frey (16.-18.05.2022)
Leibhaft beten mit Wolfgang Max und Stephan Markus Maria Hoffmann (23.-26.05.2022)
Musik auf dem Kirchberg
Am 10. April singt die Altistin Kerstin Wagner, begleitet vom Kirchberger Kantor Lennart Faustmann, ab 17 Uhr in einer Musikalischen Vesper in der Johanniskirche. Auf dem Programm stehen Arien aus Johann Sebastian Bachs Passionen und Kantaten zum Palmsonntag.
Am 23. April um 17 Uhr findet das Abschlusskonzert der „Ostersingwoche“ unter der Leitung von KMD Karl Echle statt.
Sehr musikalisch wird es am 1. Mai anlässlich des Klosterfests. Um 11.15 und 14.45 Uhr spielt Jannik Hüffner kleine Konzerte auf unserer historischen Orgel und um 17 Uhr ist die arcademia sinfonica balingen zu Gast bei einer Musikalischen Vesper. Unter der Leitung des Kirchberg-Kantors spielen die Musikerinnen und Musiker Sinfonien für Orchester, auf dem Programm stehen die Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550 sowie die Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 von Wolfang Amadeus Mozart.
Helge Burggrabe ist mit seiner Hagios Liedernacht am 20. Mai um 19.30 Uhr zu Gast in der Johanniskirche. Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht!
Die Musikalische Vesper am 22. Mai "Die 12 Edelsteine des himmlischen Jerusalem" wird gestaltet von Ortrun Dietrich und Klaus Schulten. Sie spielen Werke für Altblockflöte und Cembalo. Beginn ist um 17 Uhr in der Johanniskirche.
Der Eintritt für all diese musikalischen Veranstaltungen ist frei, Spenden sind willkommen.
Kirchberger Dialog - Zwischenstation als Hybrid-Veranstaltung
Der nächste Kirchberger Dialog findet vom 30. Januar bis 1. Februar 2023 statt, doch wir legen eine Zwischenstation ein.
Thomas Koch,
Direktor für Strategische Kommunikation an der Staatsoper Stuttgart,
wird am Mittwoch, 4. Mai, in einer hybriden Abendveranstaltung Impulse
geben und zur Diskussion anregen. Das Thema: "Die Macht der
visuellen Eindrücke und der ‚richtigen‘ Schlagzeile. Wie Medien
Wirklichkeit gestalten und wie wir unser Handeln danach ausrichten".
Die Veranstaltung am 4. Mai ist eine Kooperation von BruderhausDiakonie, Samariterstiftung, Stiftung Zeit für Menschen und dem Berneuchener Haus Kloster Kirchberg. Sie findet ab 18.30 Uhr auf dem Kirchberg statt, eine Online-Teilnahme ist ebenfalls möglich.
Alle Informationen dazu unter www.samariterstiftung.de/kirchberg.
Wir freuen uns, Sie bald wieder auf dem Kirchberg begrüßen zu dürfen und
wünschen Ihnen eine gute Zeit bis zum nächsten Kirchberg Aktuell!
Herzlichst,
Ihre Frank Lilie, Roland Klamert und das gesamte Team vom Berneuchener Haus Kloster Kirchberg