Kirchberg Aktuell - November 2024
Der Gottesdienst nahm seinen Lauf. Die kleine Julia langweilte sich ein wenig, wollte das aber nicht zeigen. Denn sie war schon stolz, dass sie von der großen Schwester mitgenommen worden war in den Gottesdienst der Konfirmanden mit den Familien. Da saß sie zwischen Mama und Papa, wollte unbedingt auch so ernst schauen wie die anderen – und verstand nichts. Die Musik, na ja. Und was die Frau da vorn erzählte, war auch seltsam. Aber plötzlich: Hatte sie richtig gehört? Auf einmal standen alle auf und begrüßten sie: Hallo, Julia! Und noch einmal: Hallo, Julia! Toll! Julia war begeistert. Und sofort kletterte sie auf die Bank und winkte den anderen fröhlich zu: Hallo! Hallo!
Ach ja, Kinderverhörer. Alle Eltern können solche und ähnliche Geschichten erzählen. Sie gehen in den Fundus der Familienüberlieferungen ein. Die Eltern und die große Schwester Julias waren nur ein bisschen peinlich berührt. Denn eigentlich mussten sie lachen. Und fanden die Situation niedlich.
Das Halleluja, so das Wort ohne Verhörer, umrahmt das Evangelium, das im Gottesdienst Höhepunkt des Wortteils ist. Weil wir Jesus selbst hören, stehen wir dazu. Gelobt sei Gott – so die Übersetzung des hebräischen Ausdrucks. Wir loben Gott dafür, dass er uns in der Lesung aus der Jesusüberlieferung direkt ansprechen will. Er wendet sich uns zu. Und wir können antworten, indem wir den alten liturgischen Ruf sprechen oder singen: Lob Dir, danke!
Als ob die kleine Julia das verstanden hätte. Sie jedenfalls fühlte sich direkt angesprochen: Hallo, Julia. Und darauf musste sie selbstverständlich antworten. Im Gottesdienst spricht uns Gott selbst an: Hallo, Du! Wie antworten wir?
Im November feiern wir wieder viele Gottesdienste. So etwa den Gedenktag der Verstorbenen am 1. Den Hubertustag am 3. Den drittletzten Sonntag des Kirchenjahres am 10. Den Martinstag am 11. Den Volkstrauertag am 17. Den Buß- und Bettag am 20. Den Ewigkeitssonntag am 24. Und, am letzten Tag des Kirchenjahres, am 30. den Gedenktag des Apostels Andreas. Lauter Gelegenheiten, Gott Hallo zu sagen. Und zu lauschen, was er uns zu sagen hat. Herzliche Einladung!
Es grüßt Sie
Unsere besonderen Gottesdienste im November
Am Samstag, 9. November um 7.45 Uhr feiern wir auf der Nonnenempore eine Messe zum Gedenktag der Novemberpogrome.
Am Mittwoch, 20. November findet um 19.30 Uhr die Feier von Umkehr und Versöhnung zum Buß- und Bettag in der Johanniskirche statt, dafür entfallen an diesem Tag die Vesper und die Komplet.
Sie sind herzlich eingeladen, die Gottesdienste gemeinsam mit uns zu feiern!
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Kloster Kirchberg auf dem Renfrizhausener Weihnachtsmarkt
Am 30. November findet in Renfrizhausen von 16 bis 23 Uhr ein Weihnachtsmarkt statt. Auch das Berneuchener Haus, das auf der Gemarkung von Renfrizhausen steht, ist mit dabei. Birgit Leibold vom Klosterladen, die auch als Geschichtenerzählerin aktiv ist, wird um 16.30 Uhr auf der Bühne weihnachtliche Geschichten für Kleine und Große erzählen. An einem Stand bieten wir Produkte aus dem Klosterladen an und der Klosterküche an, die sich wunderbar als Weihnachtsgeschenke eignen. Auch eine Spieleaktion zum Mitmachen ist geplant.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Kunst im Konvent
Noch bis zum 23. November ist im Konventgebäude die Ausstellung "LeibSeele" mit foto-künstlerischen Werken des Michaelsbruders Christian Schmidt zu sehen. Die Ausstellung „LeibSeele“ verbindet die leibliche Dimension des Christentums mit der Berneuchener Spiritualität im Kloster Kirchberg. Geprägt ist diese geistliche Haltung von der Erkenntnis, dass der christliche Glauben durch seine Leiblichkeit vertieft und intensiviert wird.
Am 1. Dezember folgt dann "#sulz365", eine Ausstellung mit Werken des Sulzers Frank Börnard (Foto: Marcella Danner), Sachgebietsleiter Kultur, Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Sulz am Neckar und ehemaliger Journalist. Gezeigt wird eine Auswahl seiner einzigartigen Skizzen zu Sulz am Neckar, die er seit Ende 2022 täglich von seinem Wohnort geschaffen hat und die nun erstmals in einer Ausstellung präsentiert werden.
Die gezeigten Werke spiegeln die große Vielfalt und die tief verwurzelte Geschichte der Stadt Sulz am Neckar und ihrer Ortsteile wider. Mit Tinte und Aquarellfarben hat Börnard die charakteristischen Häuser, Straßen und Plätze von Sulz eingefangen – teils direkt vor Ort, teils nach eigenen Fotografien.
Zur Ausstellung erscheint ein begleitender Kalender, der nicht nur ausgewählte Skizzen, sondern auch Texte enthält. Dafür hat Börnard Bewohner und Menschen, die in den gezeigten Gebäuden tätig sind, befragt und ihre Geschichten in das Werk einfließen lassen.
Der Kalender, der von der Stiftung Kulturlabor gefördert wird, ist im Klosterladen vom Berneuchener Haus Kloster Kirchberg erhältlich.
Die Ausstellungen im Erdgeschoss des Konventgebäudes im Kloster Kirchberg kann täglich von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden, der Eintritt ist frei.
Musik auf dem Kirchberg
Heimat – Lieder für Sopran, Orgel und Klavier, so der Titel unserer nächsten Musikalischen Vesper am 17. November um 17 Uhr. Die Sopranistin Cristina Haigis und Peter Hastedt (Klavier und Orgel) widmen sich musikalisch dem Thema Heimat. Der Herbst ist eine Jahreszeit der Sehnsucht. Der Sommer ist vorüber, es wird dunkler und wir besinnen uns auf die innere Welt - zum Ausdruck gebracht in Liedern von Schubert, Brahms, Mendelssohn, Grieg, Fauré u.a.
Am Sonntag, 1. Dezember findet um 17 Uhr eine Musikalische Vesper zum 1. Advent statt. Geleitet wird die Vesper von der Kirchberg-Kantorin Anna-Maria Wilke.
Der Eintritt zu beiden Musikalischen Vespern ist frei, Spenden sind willkommen.
Kirchberger Literaturcafé - Bücher bei Kaffee und Zopf
„Über jedem guten Buch muss das Gesicht des Lesers von Zeit zu Zeit hell werden“, besagt ein Sprichwort von Christian Morgenstern.
Bücher, welche Geist und Seele sowohl erhellen als auch erfreuen, werden am Sonntagnachmittag, den 17. November 2024 von Birgit Leibold vorgestellt. Sie ist gelernte Buchhändlerin und leitet den Klosterladen im Berneuchener Haus.
Bei Kaffee und Zopf wird Birgit Leibold ab 15 Uhr in der Oberen Scheuer lesenswerte Bücher für Erwachsene vorstellen. Darunter sind Lieblingsbücher, Neuerscheinungen, Tipps für Weihnachtsgeschenke sowie besondere Produkte aus dem Klosterladen.
Der Unkostenbeitrag für das Literaturcafé beträgt 8 € inklusive Kaffee und Hefezopf.
Um Anmeldung im Klosterladen bis Freitag, 15. November wird gebeten unter Telefon: 07454 883137 oder per E-Mail: birgit.leibold@klosterkirchberg.de.
Lust auf ein neues Buch? Hier der November-Tipp von Birgit Leibold aus dem Klosterladen:
Ewald Frie „Ein Hof und elf Geschwister“, dtv
Der Historiker Ewald Frie wurde 1962 als neuntes von elf Kindern einer Bauernfamilie im Münsterland geboren. Auf einer Rundreise durch Deutschland im Jahr 2020 besucht er seine Geschwister, um sie zu interviewen. Er will zum Beispiel wissen: Was war Deine Aufgabe, was hast Du gerne gemacht, was nicht? Wie hat sich die Frauenarbeit von der Männerarbeit unterschieden? Wie war es für Dich, ein Bauernkind zu sein, das in der Schule nach Stall gerochen hat? Wie hast Du die katholische Landjugendbewegung erlebt und wie war es, als immer mehr Maschinen die Arbeit übernommen haben?
Die Geschwister sind in einer Zeitspanne von 20 Jahren geboren und haben dementsprechend ganz unterschiedliche Erinnerungen. Entstanden ist somit ein spannendes Zeitdokument über den radikalen Wandel der Landwirtschaft nach dem zweiten Weltkrieg.
„Ewald Fries Buch ist eine Verbeugung vor der Landwirtschaft und ihren Menschen.“ (buchszene.de)
Das Buch ist im Klosterladen erhältlich und wird auf Wunsch gerne zugeschickt.
Wir freuen uns, Sie bald wieder auf dem Kirchberg begrüßen zu
dürfen und wünschen Ihnen eine gute Zeit bis zum nächsten Kirchberg
Aktuell!
Herzlichst
Ihre Frank Lilie, Andreas Teufel und das gesamte Team vom Berneuchener Haus Kloster Kirchberg