Kirchberg Aktuell - September 2024
Liebe Freundinnen und Freunde des Kirchbergs,
manchmal kommt mir der Gedanke, dass das Wetter auch darum so wechselhaft ist, damit wir rasch zu gemeinsamen Themen und zu Gesprächen kommen. Jeder hat etwas beizutragen, denn vom Wetter sind wir alle abhängig. Dem einen scheint die Sonne zu stark, dem anderen regnet es nicht genug, der Gartenbesitzer klagt über Hagelschäden, der Landwirt über Dürre oder Sturm. Alle können etwas beitragen – bis jemand das Wort Klimawandel erwähnt. Und da wird das, was uns früher vereinte (Alle reden vom Wetter, so hieß es…), zum Zankapfel, über den man sich furchtbar entzweien kann.
Und damit bin ich bei dem, was mich eigentlich und immer wieder bewegt. Wahlkämpfe zeigen es, politische Auseinandersetzungen, gesellschaftliche Veränderungen und wirtschaftliche Debatten auch: Der Ton untereinander ist sehr scharf geworden, es bilden sich Lager, die nicht mehr miteinander reden, Gräben werden gezogen, die sogar durch Familien gehen. Was hat sich verändert? Was geschieht mit uns? Und woran wirken wir selbst, mehr oder weniger bewusst, mit? Darüber gibt es viele und mehr oder weniger kluge Analysen. Aber denen möchte ich jetzt keine weitere hinzufügen.
Ich merke nur, dass wir auch auf dem Kirchberg davor nicht gefeit sind. Auch hier brechen Kontroversen auf, unter den Gästen und selbst in der Mitarbeiterschaft. Und ich möchte nicht behaupten, dass wir sie klüger und besser führen als die Gesellschaft, deren Teil wir ja sind. Und nun mein Aber: Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie gut es tut, sich dem Stundengebet anzuvertrauen. Eine heilsame Unterbrechung in der Überhitzung, ein Heraustreten aus verfahrenen Gesprächsstrecken, ein Durchatmen dort, wo die Atemlosigkeit uns in Auseinandersetzungen zwingt. Durch das Stundengebet werde ich kein besserer Mensch. Und danach ist auch nicht alles anders. Aber etwas ist anders. Ich habe nämlich wieder gespürt, dass es eine weitere Dimension hinter meinem kleinen Horizont gibt. Ich muss nicht bei mir bleiben, sondern komme von einem anderen her. Gebet, Gesang, Lesung, die Ordnung des Ablaufs, der Blick auf andere Menschen, die sich mit mir auszurichten suchen – dies alles stoppt den Drang zum Immer-Weiter und Immer-Lauter.
Das ist kein Allheilmittel. Ich weiß das. Aber vielleicht ein Mittel, das meinem Heil dient. Unserem Heil. Damit wir das Miteinander nicht vergessen. Und das Ziel nicht aus den Augen verlieren! Vielleicht können wir ja eines Tages wieder in Ruhe über das Wetter reden. Wer weiß?
Es grüßt Sie aus dem Berneuchener Haus Kloster Kirchberg
Kirchberger Dialog mit prominenter Besetzung
Der 18. Kirchberger Dialog findet vom 27. bis 29. Januar 2025 statt. Das Thema: New Leadership: Werte, Vielfalt und Visionen. Wie wollen wir zukünftig zusammenarbeiten?
Als Keynote-Speaker sind unter anderen dabei: Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche Deutschland, Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen und der Philosoph, Zeitkritiker und Vortragskünstler Dr. Marcus Steinweg.
Demographischer Wandel, Arbeitskräftemobilität, Innovationsdruck und
vieles mehr fordern Unternehmen heraus und verlangen von Führungskräften
höchstmögliche Flexibilität. Führung heute ist individualisiert und
situationsorientiert. Unternehmen und Organisationen, die sich dabei
bewähren, haben im Wettbewerb um Talente die Nase vorn.
Was muss sich ändern? Wie geht New Leadership? Wie beeinflussen sich
Struktur und Kultur im Unternehmen positiv? Wie gelingt es, Menschen mit
ganz unterschiedlichen Prägungen für ein gemeinsames Ziel zu gewinnen?
Welche Bedeutung hat hierbei Respekt?
Der 18. Kirchberger Dialog will einen Raum öffnen, in dem
„Unfertiges“ gedacht wird und Ideen ausgetauscht werden, wodurch neue
Sichtweisen entstehen können.
Hier erfahren Sie mehr über den Kirchberger Dialog, eine Kooperation von Samariterstiftung, BruderhausDiakonie und Berneuchener Haus Kloster Kirchberg.
Neue Bundesfreiwillige auf dem Kirchberg
Herzlich Willkommen Friederike Krancke - unsere neue Bundesfreiwillige auf dem Kirchberg. Die 18-Jährige kommt aus dem Rheinland, aus der Nähe von Bonn und hat gerade ihr Abitur gemacht. Gleich eine Ausbildung oder ein Studium anfangen wollte sie nicht, lieber "etwas Praktisches und Sinnvolles" machen. Durch ein Gemeindeglied ihrer Kirchengemeinde kam sie auf die Idee, ihren Freiwilligendienst auf dem Kirchberg zu leisten und auch ihre Mutter war schon einige Male im Berneuchener Haus. Nun hat Friederike Krancke die Gelegeneheit, in verschiedenen Bereiche mitzuarbeiten: in Hauswirtschaft und Küche, im Garten, in der Schenke und auch bei den Küsterdiensten in der Kirche.
Helfende für Apfelernte gesucht
Mögen Sie Arbeit an der frischen Luft? Kommen Sie aus der näheren Umgebung des Kirchbergs? Dann haben Sie vielleicht Lust, uns am 7. Oktober bei der Apfelernte zu unterstützen. Für die Verpflegung der fleißigen Helfenden an diesem Tag ist natürlich gesorgt.
Wenn Sie mithelfen möchten, melden Sie sich bitte bei Silke Bindler (Tel: 07454-883105, E-Mail: silke.bindler@klosterkirchberg.de)
Veranstaltungen im September und Oktober
Mit Leichtigkeit zum Harfenklang - Musizieren auf der Tischharfe
Die Tischharfe wurde von Hermann Veeh entwickelt: Er wollte für seinen Sohn, der mit Down Syndrom auf die Welt gekommen war, ein leicht erlernbares Instrument erfinden.
Das Saiteninstrument zeichnet sich durch sein einfaches Erlernen mit
Hilfe von Unterlegnoten aus. Musikalische Vorkenntnisse sind nicht
erforderlich. Am Ende des Seminars mit Gaby Neumann werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Lieder alleine und in der
Gruppe spielen können. Das sofortige Erfolgserlebnis macht viel Freude! Der Klang der Tischharfe ist leise, zärtlich und sehr wohltuend entspannend. Das
Instrument ist handlich und wird im Sitzen am Tisch angelehnt gespielt.
Die Tischharfe wird in der Musikgeragogik und in der Hospizarbeit
eingesetzt. Auch in der Inklusionsarbeit und bei der Arbeit mit Kindern findet die
Tischharfe zunehmend Anklang.
Lesen Sie hier mehr zu dieser Veranstaltung vom 2. bis 4. Oktober.
Sinnerfüllt leben trotz Depressionen
Hört man von Depression, so kommt häufig ein "Oh je" als Reaktion. Die Logotherapie will aus dem "Oh je" ein "Trotzdem" machen, getreu dem Motto von Viktor Frankl "Trotzdem Ja zum Leben sagen". Das Seminar will aufzeigen, dass der Mensch mehr ist als seine Depression und dass es möglich ist, sich ein Stück weit von seiner Depression zu distanzieren. Wie dies in Bezug auf das depressive Denken, auf das depressive Empfinden und auf die Hemmung des Antriebs umgesetzt werden kann, dazu gibt es im Seminar zahlreiche Anregungen.
Auch aus dem Bereich der Naturheilkunde werden leicht anwendbare Therapieformen vorgestellt, welche stimmungsaufhellend und antriebssteigernd wirken. QiGong-Übungen fördern die Entspannung und sind eine einfache Möglichkeit, wieder in Bewegung zu kommen.
Ziel ist es, die depressive Stimmung in die Hand zu nehmen statt in der Hand der Depression gefangen zu sein.
Geleitet wird das Seminar (04.-06.10.2024) von Helga Hock und Gundula Marquardt.
Hier erfahren Sie mehr darüber.
Weihnachten und die Jahreswende auf dem Kirchberg
Sie möchten Weihnachten und die Jahreswende gerne in Gesellschaft verbringen? Dann kommen Sie doch auf den Kirchberg! Gemeinsam mit dem geitslichen Leiter, Pfarrer Frank Lilie und seinem Team gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Christfest zu, feiern, singen und beten, basteln und lesen vor. Und sie fragen nach dem Grund dieses Festes, nach der Freude, die den Menschen versprochen wird. Von der Heidenangst zur Christenfreude - eine weihnachtliche Hoffnung!
Sie können nur die Weihnachtstage oder die Jahreswende, oder auch beide Freizeiten im Berneuchener Haus buchen.
Weitere Seminare mit freien Plätzen:
Tanztag mit Ingeborg Lenz-Schikore (12.09.2024)
Der inneren Weisheit folgen mit Tilman Gerstner (20.-22.09.2024)
Schweigetage für Männer mit Joachim Schilling und Frank Lilie (18.-20.10.2024)
Achtsamkeit und Selbstfürsorge mit Ruth Dalheimer (24.-27.10.2024)
Meine Berufung leben mit Ulf Pomerenke (25.-27.10.2024)
Änderungen beim MBSR Kurs
Der MBSR Kompaktkurs mit Dr. Anette Niethammer, der im Oktober starten sollte, ist neu konzipiert worden. Es sind nun zwei Wochenenden, an denen die Teilnehmenden Achtsamkeitsübungen aus dem MBSR-Programm erlernen können. Die Wochenenden (30.11.-01.12.2024 und 11.01.-12.01.2025) können unabhängig voneinander gebucht werden. Falls Sie an beiden Wochenenden teilnehmen möchten, vertieft das das Verständnis für die Übungen und Methoden.
Musik auf dem Kirchberg
Eine Liedernacht zum Innehalten, Lauschen und Mitsingen mit dem Musiker Helge Burggrabe gibt es am Montag, 23. September in der Johanniskirche. Die Hagios-Liedernacht ist eine klingende Andacht, die von kostbarer Stille bis zu kraftvollem Jubelgesang reicht. Es braucht dazu nur die eigene Stimme und die Vorfreude auf das Erlebnis, gemeinsam mit vielen anderen Menschen die Kirche in einen Klangraum zu verwandeln und dabei die eigene Stimme als Ausdrucksmöglichkeit der Seele und des Glaubens zu erfahren. Gesungen werden schnell zu erlernende geistliche Kanons und Gesänge aus dem Hagios-Zyklus von Helge Burggrabe, ergänzt von Liedern aus der Tradition von Taizé. Nicht die Perfektion, sondern die Freude am gemeinsamen Gesang steht im Mittelpunkt: Jede und jeder ist herzlich willkommen, es gibt an diesem Abend keine falschen Töne! Beginn ist um 19.30 Uhr.
Am Sonntag, 13. Oktober sind die Vöhringer Voices unter der Leitung von Patrick Rützel zu Gast bei einer Musikalischen Vesper in der Johanniskirche. Auf dem Programm stehen traditionelle Spirituals, Lobpreissongs, Segenslieder und Popballaden. Beginn ist um 17 Uhr.
Die Musikalische Vesper am Sonntag, 27. Oktober gestalten das Duo Lemaitre & friends mit Klezmer, Swing und Jazz. Es muszieren Benjamin Geggus (Gitarre), Ansgar Schwarzer und Matthias Schwarzer, beide Violine.
Der Eintritt ist zu allen drei musikalischen Veranstaltungen ist frei, Spenden sind willkommen.
Kirchberg-Kalender für 2025
Auch für das Jahr 2025 gibt es wieder einen Tischkalender mit den schönsten Impressionen vom Kirchberg. Die Fotos wurden nicht von Profis gemacht, sondern unter anderem von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Berneuchener Hauses. So stammen mehrere Bilder von unserer Mitarbeiterin am Empfang, Manuela Kreidler.
Der Kalender können Sie am Empfang und im Klosterladen kaufen, auf Wunsch senden wir ihn auch gerne zu.
Schönes und Lesenswertes aus dem Klosterladen
Lust auf ein neues Buch? Neugierig auf neue Ideen? Hier der Tipp von Birgit Leibold aus dem Klosterladen für den September:
Bäume pflanzen, die in den Himmel wachsen
Am 1. September startete die überkonfessionelle und internationale
„Initiative Schöpfung“, auf die wir gerne aufmerksam machen wollen. Rund um das Thema Schöpfung und Nachhaltigkeit hat die Initiative ein
Ideenmagazin veröffentlicht. Darin werden Projekte, Aktionen und
Organisationen, die sich im christlichen Umfeld für Nachhaltigkeit und
die Schöpfung einsetzen, vorgestellt.
Das 48-seitige Heft richtet
sich an verschiedene Zielgruppen wie Gemeinden und Gruppen, es kann
ebenso für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Auch
passende Bücher und Zeitschriften werden darin besprochen.
Das
kostenlose Magazin liegt im Klosterladen aus, gerne darf es dort mitgenommen
werden.
Das
Kampagnen-Buch zur Initiative heißt „Bäume pflanzen, die in den Himmel
wachsen“. Entlang des Kirchenjahres finden sich in diesem Buch geballte
Nachhaltigkeit für Gemeinden, kirchliche Gruppen und Initiativen oder
einfach für sich selbst: didaktisch aufbereitet, verortet im Glauben,
gespickt mit Aha-Momenten und bunt illustriert.
Das Buch ist für 20 Euro im Klosterladen erhältlich und wird auf Wunsch gerne zugeschickt.
Die
Mitmach-Initiative finden Sie online unter: www.initiative-schoepfung.net
Wir freuen uns, Sie bald wieder auf dem Kirchberg begrüßen zu
dürfen und wünschen Ihnen eine gute Zeit bis zum nächsten Kirchberg
Aktuell!
Herzlichst
Ihre Frank Lilie, Andreas Teufel und das gesamte Team vom Berneuchener Haus Kloster Kirchberg