22.04.2024 - Vom Sterben und guten Leben (24/0470)
Beginn:
16.00 Uhr - 22.04.2024
Tagungsnummer:
24/0470
Tagungsgebühr:
285 €
(zzgl. Übernachtung und Verpflegung)
Ende:
16.00 Uhr - 25.04.2024
Tagungsleiter:
Dr. Guido Pfeiffer, Kerstin Haas
Fortbildung Teil 2: Spiritualität im palliativ-medizinischen Alltag
Leben und Sterben sind ein Geheimnis, ein unergründliches Drama, das Freude bereitet und unvermeidlich auch erhebliche Schmerzen. Wie ist das Sterben? Kann der Verlauf des Sterbens beeinflusst werden? Was ist der Tod? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Gibt es einen Gott, der die Welt erschaffen hat und über Leben und Sterben wacht? Menschen wollen in Frieden sterben. Ist ein solcher Wunsch erfüllbar, oder unterliegt alles dem Schicksal bzw. dem Zufall? Bestünde etwa die Weisheit darin zu lernen, mit und im Sterben zu leben?
Wir wollen fragen, wie sich die alte "Kunst des Sterbens" (ars moriendi) als "Kunst des Lebens" (ars vivendi) erweisen kann. Dabei greifen wir auf Erfahrungen aus der europäischen Antike, aus Indien, Tibet und China zurück. Es geht um unsere Einstellungen zu Leben und Sterben, um die Regulation von Gedanken und Emotionen, um die Entwicklung von Körpersprache und angemessener Kommunikation. Wie geht man mit dieser Grenzsituation menschlicher Existenz um, vor der die meisten Menschen Angst und Unsicherheit empfinden? Es geht vor allem um den inneren Weg der Vorbereitung auf das Sterben mitten im Leben. Wir alle sind irgendwann einmal Sterbebegleiter und auch Sterbende _
Im 1. Teil der Fortbildung werden tägliche Meditation und praktische Übungen in die Erfahrung der Einübung in Leben-Sterben-Leben führen. Diese Einheit entzieht sich weitgehend dem Wort, ist aber umso mehr im Körper und im Geist spürbar. Es geht darum, im Sterben zu leben. Gezeigt werden Methoden zum inneren Frieden und der Bedeutung von Ritualen.
Im 2. Teil der Fortbildung werden anhand von Beispielen aus der täglichen Arbeit der Palliativmedizin ethische und pharmakologische Fragestellungen erörtert. Umgang mit Suizid-Wünschen von Erkrankten, Therapiezieländerungen, Problematik bei Patientenverfügungen stehen ebenso im Mittelpunkt wie hilfreiche Rituale am Lebensende für Patienten und für Begleitende. Im künstlerischen Arbeiten kann ein Schlüssel für Sinnesschulung gefunden werden und somit ein aktiver Prozess zur Vertiefung unserer Wahrnehmung gelingen.
Palliativmedizin ist nicht das, was Experten meinen, sondern das, was der Patient in diesem Augenblick braucht.
Empfehlung zur Lektüre: Michael von Brück, Vom Sterben. Zehn Meditationen zur spirituell-palliativen Praxis, München: Verlag C.H.Beck 2020.
Tagungsleitung:
Dr. Guido Pfeiffer: Arzt für Anästhesie, Schmerztherapie und Palliativmedizin. Meditationsanleiter. Medizinische Leitung der palliativ-spirituellen Fortbildung im Domicilium Weyarn. Jahrelange Erfahrung sowohl im klinischen Bereich (palliativmedizinischer Konsiliardienst) als auch im ambulanten Palliativdienst (SAPV). Seit 20 Jahren freiberuflich als Lehrkraft für Gesundheitsberufe tätig.
Kerstin Haas: Kunsttherapeutin, MAS Palliative Care, BA Sozialwissenschaften. Freiberufliche Referentin und Anbieterin von Workshops zur Wahrnehmungsschulung. Gruppenleiterin im Erwachsenenbildungsbereich. Seit 10 Jahren Mitausbau des palliativen Konsiliardienstes in einem Akutkrankenhaus.
1. Termin: Mi 17.01.2024, 16 Uhr bis Fr 19.01.2024, ca. 16 Uhr
2. Termin: Mo 22.04.2024, 16 Uhr bis Fr 25.04.2024, ca. 16 Uhr
Beide Termine können nur gemeinsam gebucht werden.
Leitung Teil 2: Dr. Guido Pfeiffer, Kerstin Haas
Tagungsbeitrag Teil 2: 285 €
Eine ausführliche Ausschreibung zu dieser Fortbildung können Sie hier herunterladen.
Infoblatt herunterladen:
Stichworte:
Lebensfragen, Trauer, Meditation