Irische Halbunziale

PC, Tablets, Smartphones - wozu wird heute überhaupt noch analog von Hand geschrieben? Schreiben ist eine ganzheitliche Tätigkeit, schreiben können Sie nicht nebenbei - schön schreiben fordert Ihre ganze Aufmerksamkeit. Die Freude über das mit Ihren Händen geschaffene Werk - ein gelungenes Schriftblatt - ist Ihre Belohnung. Die Irische Halbunziale bezeichnet einen Schrifttypus, der ab dem 6. Jahrhundert entstanden ist, bis ins 10. Jahrhundert in Irland geschrieben wurde und in England und Schottland ebenfalls Verbreitung fand. Die Hochform ist im Book of Kells zu finden. Es existiert eine breite Majuskel und eine spitze Minuskelform. Die breite Form findet sich heute noch in aktuellen Beispielen in Irland. Dazu gehören auch Ornamente mit Flechtmustern.

Kloster Kirchberg als Ort und mit seiner Tagzeitenstruktur ist als Scriptorium aufs Beste geeignet. Herausgelöst aus der Hektik des Alltags ist es leichter, zur äußeren und inneren Ruhe zu finden. Dazu verhilft das Schreiben. Die Schönheit der Schrift zu entdecken, sie mit der Hand zu schreiben, ist keine beiläufige Tätigkeit, es ist vor allem eine heilsame Beschäftigung. Sie braucht Aufmerksamkeit, Sorgfalt, Geduld und Liebe. Dabei kann sie zu einem ganzheitlichen Lebensgefühl wachsen. Im Tagesverlauf werden Sie durch Vorführungen und im eigenen Tun die Besonderheiten kalligraphischen Schreibens kennenlernen. Wir üben und erlernen Formen und Proportion dieser Schrift. Für die Herstellung der Flechtmuster zeige ich eine Vorgehensweise, die auf einem simplen Raster beruht. Alle drei - die Halbunziale, ihre Minuskelform und das Flechtmuster - wirken typisch irisch. Ihre Möglichkeiten wollen wir im Kurs gemeinsam erkunden.
Die Abende stehen für die eigene, freie Übung zur Verfügung.

Beginn: 10 Uhr
Ende: 17 Uhr
Leitung: Andreas Lux
Tagungsbeitrag: 209 €

Stichworte:

Kreative Tage, Ikonen, Kalligraphie, Kunst